Nachweis erhöhter Messwerte von PFAS und hier im speziellen PFOS im Rhein Anfrage für die Sitzung des Regionalrates Köln am 16.05.2025

Zum Hintergrund:

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), auch bekannt als „Ewigkeitschemikalien“, sind eine von Menschen hergestellte Gruppe von Chemikalien die wegen ihrer Persistenz, Bioakkumulation und Toxizität besonders besorgniserregend sind. Sie stehen im Verdacht, Krebs, Leberschäden oder Störungen des Hormonsystems zu verursachen und negative Auswirkungen auf die Fortpflanzung zu haben. Perfluoroctylsulfonat (PFOS), als besonders kritische Substanz aus dieser Reihe, wurde bereits 2010 in die Verbotsliste der Stockholm-Konvention für POPs (persistente organische Schadstoffe) aufgenommen. Die Verwendung dieses Stoffes ist, bis auf bestimmte Ausnahmen, weltweit verboten. In der EU ist die Verwendung des Stoffes seit mehr als zehn Jahren nur noch eingeschränkt erlaubt, zum Beispiel in Feuerlöschschaum.

PFAS sind temperaturstabil, reagieren nicht mit anderen chemischen Substanzen und sind wasser- und ölabweisend was bedeutet, dass sie sich, einmal in der Umwelt eingebracht, kaum noch abbauen (daher die Bezeichnung Ewigkeitslaststoffe)

Die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) weist zudem darauf hin, dass PFOS als zugehörig zu der Gruppe der ubiquitären Stoffe gekennzeichnet wurden, was heißt, dass sie jahrzehntelang in der aquatischen Umwelt in Mengen vorkommen können, die ein erhebliches Risiko auch dann darstellen, wenn bereits umfangreiche Maßnahmen zur Verringerung oder Beseitigung von Emissionen solcher Stoffe getroffen wurden.

Vor Kurzem erst veröffentlichte Greenpeace die Messergebnisse seiner von August bis Oktober 2024 vorgenommenen Untersuchungen zu PFAS im Rhein unter der Überschrift „Untersuchung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) im Rhein in Nordrhein-Westfalen mit Fokus auf Perfluorctansulfonsäure (PFOS)“.

In allen Wasserproben wurde PFOS in Konzentrationen zwischen 2,12 und 4,16 ng/L nachgewiesen. Damit überschritten die gemessenen PFOS-Konzentrationen den zum Vergleich herangezogenen Wert für die jährliche durchschnittliche Umweltqualitätsnorm der Oberflächengewässerverordnung (OGewV, 2016) von 0,65 ng/l um das 3,3- bis 6,4-fache.

Auf eine daraufhin erfolgte WDR-Anfrage bestätigte auch das LANUV NRW, dass hohe Konzentrationen der Chemikalie in Gewässern immer wieder gemessen werden.

Wir fragen daher:

Welche Messwerte von PFAS und vor allem PFOS im Rhein liegen dem LANUV aus den letzten Jahren vor?

Ermittelt die Bezirksregierung bei der Einleiterkontrolle PFAS- bzw. PFOS-Werte?

In Bezug auf die zukünftige Befüllung der Tagebau-Restseen mit Rheinwasser fragen wir, welche Auswirkungen erhöhte Messwerte von PFOS (aber auch anderen schädlichen Substanzen) auf eben diese haben können. Ist im laufenden Genehmigungsverfahren der Bau einer Reinigungsanlage vorgesehen?

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Beu, Fraktionsvorsitzender              

f.d.R: Antje Schäfer-Hendricks und Annika Schmidt (Fraktionsgeschäftsführerinnen)

 

Nachweis erhöhter Messwerte von PFAS und hier im speziellen PFOS im Rhein Anfrage für die Sitzung des Regionalrates Köln am 16.05.2025

Zum Hintergrund:

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), auch bekannt als „Ewigkeitschemikalien“, sind eine von Menschen hergestellte Gruppe von Chemikalien die wegen ihrer Persistenz, Bioakkumulation und Toxizität besonders besorgniserregend sind. Sie stehen im Verdacht, Krebs, Leberschäden oder Störungen des Hormonsystems zu verursachen und negative Auswirkungen auf die Fortpflanzung zu haben. Perfluoroctylsulfonat (PFOS), als besonders kritische Substanz aus dieser Reihe, wurde bereits 2010 in die Verbotsliste der Stockholm-Konvention für POPs (persistente organische Schadstoffe) aufgenommen. Die Verwendung dieses Stoffes ist, bis auf bestimmte Ausnahmen, weltweit verboten. In der EU ist die Verwendung des Stoffes seit mehr als zehn Jahren nur noch eingeschränkt erlaubt, zum Beispiel in Feuerlöschschaum.

PFAS sind temperaturstabil, reagieren nicht mit anderen chemischen Substanzen und sind wasser- und ölabweisend was bedeutet, dass sie sich, einmal in der Umwelt eingebracht, kaum noch abbauen (daher die Bezeichnung Ewigkeitslaststoffe)

Die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) weist zudem darauf hin, dass PFOS als zugehörig zu der Gruppe der ubiquitären Stoffe gekennzeichnet wurden, was heißt, dass sie jahrzehntelang in der aquatischen Umwelt in Mengen vorkommen können, die ein erhebliches Risiko auch dann darstellen, wenn bereits umfangreiche Maßnahmen zur Verringerung oder Beseitigung von Emissionen solcher Stoffe getroffen wurden.

Vor Kurzem erst veröffentlichte Greenpeace die Messergebnisse seiner von August bis Oktober 2024 vorgenommenen Untersuchungen zu PFAS im Rhein unter der Überschrift „Untersuchung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) im Rhein in Nordrhein-Westfalen mit Fokus auf Perfluorctansulfonsäure (PFOS)“.

In allen Wasserproben wurde PFOS in Konzentrationen zwischen 2,12 und 4,16 ng/L nachgewiesen. Damit überschritten die gemessenen PFOS-Konzentrationen den zum Vergleich herangezogenen Wert für die jährliche durchschnittliche Umweltqualitätsnorm der Oberflächengewässerverordnung (OGewV, 2016) von 0,65 ng/l um das 3,3- bis 6,4-fache.

Auf eine daraufhin erfolgte WDR-Anfrage bestätigte auch das LANUV NRW, dass hohe Konzentrationen der Chemikalie in Gewässern immer wieder gemessen werden.

Wir fragen daher:

Welche Messwerte von PFAS und vor allem PFOS im Rhein liegen dem LANUV aus den letzten Jahren vor?

Ermittelt die Bezirksregierung bei der Einleiterkontrolle PFAS- bzw. PFOS-Werte?

In Bezug auf die zukünftige Befüllung der Tagebau-Restseen mit Rheinwasser fragen wir, welche Auswirkungen erhöhte Messwerte von PFOS (aber auch anderen schädlichen Substanzen) auf eben diese haben können. Ist im laufenden Genehmigungsverfahren der Bau einer Reinigungsanlage vorgesehen?

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Beu, Fraktionsvorsitzender              

f.d.R: Antje Schäfer-Hendricks und Annika Schmidt (Fraktionsgeschäftsführerinnen)