ÖPNV-Projekte

Der Regionalrat und seine Gremien haben den Weg frei gemacht für drei Bahnprojekte des Regionalverkehrs und das Land aufgefordert, diese noch in den ÖPNV-Bedarfsplan NRW aufzunehmen. Dies hat der Landtag umgehend noch vor der Landtagswahl auch so einvernehmlich beschlossen.

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Erstes Projekt ist die Bonner Seilbahn, für die eine sehr positive Nutzen-Kosten-Berechnung vorliegt. Sie soll vom Areal des großen Uniklinikums auf dem Venusberg talwärts nach Osten schweben und als erste spurgeführte West-Ost-Verbindung in der zweitgrößten Stadt des Regierungsbezirks zwei Eisenbahn-, zwei Stadtbahn- und zwei Straßenbahnstrecken verbinden. Außerdem erschließt sie mit einer Station am PostTower, dem höchsten Bürogebäude Nordrhein-Westfalens, einen Arbeitsplatzschwerpunkt und den Freizeitpark Rheinaue. Nach der Überquerung des Rheins soll sie zunächst am neuen Bahnhof Bonn-Ramersdorf enden. Die urbane Seilbahn soll als erste Deutschlands komplett in das ÖPNV-System eingebunden werden und mit normalen Fahrscheinen genutzt werden können.

Das zweite Projekt ist die Reaktivierung und der teilweise Neubau einer Bahnstrecke zwischen Linnich und Hückelhoven-Baal. Mit diesem Lückenschluss könnte Düren und das gesamte nördliche Kreisgebiet inklusive der Stadt Jülich an die Hauptlinie Aachen – Mönchengladbach angeschlossen und die beiden Kreise Düren und Heinsberg per Schiene verbunden werden. Nach der Bördebahn Euskirchen – Düren wäre es die zweite nennenswerte Streckenreaktivierung im Regierungsbezirk Köln. Eine weitere Verlängerung von Baal Richtung Hückelhoven-Stadt, Ratheim und Wassenberg wäre später zu untersuchen.

Drittes Projekt, das auch die Hürde der Nutzen-Kosten-Rechnung nahm, ist die federführend vom Rhein-Sieg-Kreis geplante sogenannte Rechtsrheinische Rheinuferbahn. Mit dieser Stadtbahnstrecke soll die bisher größte Stadt ohne Bahnanschluss, Niederkassel, mit den kommunalen Schienensystemen in Köln und Bonn verbunden werden. Notwendig für die Bahnstrecke ist sowohl eine Querung der Sieg als auch eine neue Rheinbrücke nördlich von Wesseling. Innerhalb von Niederkassel sollen die Stadtbahnen im 10-Minuten-Takt auf der Trasse der ehemaligen Kleinbahn Siegburg – Lülsdorf verkehren, wo heute sporadisch noch Güterverkehr stattfindet. Die Rechtsrheinische Rheinuferbahn würde insbesondere Pendlerverkehre auf der Straße minimieren.